„It’s black, it’s white“ — und da liegt das Problem

Die Aussage ist klar und deutlich: Black Lives Matter. Das ist nicht erst seit dem grauenvollen Tod von George Floyd so. Genau jener hat jedoch das sogenannte Fass zum Überlaufen gebracht. Tausende gehen auf die Straßen und demonstrieren für Gerechtigkeit. Auf der ganzen Welt zeigen sich die Menschen solidarisch. Rassismus ist seit jeher ein Problem und es ist bekannt, das es vermehrt Fälle von Polizeigewalt gegenüber Schwarzen gab und gibt. Minderheiten werden unterdrückt, Stimmen zum Schweigen gebracht und Angst geschürt.

Demonstranten auf der Straße. © Vlad Tchompalov über Unsplash

Wie John Farnham es schon vor Jahren ausgedrückt hat: „You’re the voice, try and understand it. Make a noise and make it clear.“ Es liegt an allen, unabhängig von Herkunft und Zugehörigkeit, sich für Menschenrechte und Gleichberechtigung einzusetzen. Doch wie groß ist der Abgrund zwischen „Schwarz und Weiß“? Wie sinnvoll das Beibehalten des Konstrukts der „Rassentrennung“ bei der Bekämpfung von Rassismus ist, sei mal dahingestellt.

Schwarze Kacheln und die Welt steht Kopf

Der „Blackout Tuesday“ am 02. Juni 2020 hat in den sozialen Medien eine der vermutlich größten Aktionen losgetreten. Unternehmen, Influencer und private User posteten schwarze Kacheln und ließen einen Tag von anderen Postings ab. Wie immer gibt es gespaltene Meinungen zu dem Thema. Klar ist, so eine Aktion ändert keine jahrhundertelangen Probleme. Stattdessen generiert sie Aufmerksamkeit und sorgt dafür, dass sich Menschen mit den Problemen auseinandersetzen. Was man jedoch auch beobachten kann ist, dass Schwarze sich gegen Weiße wenden. Weiße, die sich jetzt für die Thematik interessieren, werden dafür kritisiert, dass sie es „plötzlich“ tun. Klar ist, irgendwann muss es einen Anfang geben.

Weiße sollten sich ihrer Privilegien bewusst sein und sich für diejenigen einsetzen, die nicht privilegiert sind. Sie sollten nicht dafür kritisiert werden, dass sie es überhaupt sind. Niemand sucht sich aus, in welche Lebenssituation er hineingeboren wird; weder Weiße noch Schwarze. Nicht jedes Interesse an der Thematik wird von Dauer sein, aber allen vor den Kopf zu stoßen, ist der falsche Weg. Statt einer „Schwarz gegen Weiß“ oder „Weiß gegen Schwarz“ Kultur, muss es eine Einigung und ein gemeinsames Vorgehen geben.

Gemeinsam und nicht gegeneinander

Fakt ist: Amerika ist im Umbruch und wir müssen zuhören und lernen. Viele werden es nicht nachempfinden können, Angst vor der Polizei und der von ihr ausgehenden Gewalt zu haben, weshalb Aufklärung und Unterstützung wichtig sind. Ziel ist ein „Miteinander“, nicht ein „Gegeneinander“.

Black Lives Matter, genau wie das Leben aller anderen. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß und überhaupt: Wo fängt „Weiß“ an und wo „Schwarz“? Diese veralteten Bezeichnungen, aus der Geschichte der Menschheit entsprungen, werden niemals zu einem Erfolg in der weltweiten Gleichberechtigung führen. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Sie war es nie und wird es nie sein.

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