Tausend Mal berührt, Tausend Mal ist nichts passiert

Freie Meinungsäußerung? Klar, wenn es um seine eigene Meinung geht. Mittlerweile müsste es jeder wissen: Kritik sieht Donald Trump gar nicht gerne. In wenigen Monaten steht die US-amerikanische Präsidentschaftswahl auf der Tagesordnung und eine Vorhersage der Ergebnisse wird immer schwieriger.

Tyrannei und Tweets. © Samantha Sophia über Unsplash

Der amerikanische Präsident muss sich nicht erst seit seinem Schlag gegen Twitter der Kritik stellen. Mit rund 82 Millionen Follower hält er die Plattform ganz schön auf Trab. Gegen die Opposition hetzen, provozieren oder seine Follower und Anhänger versammeln; Schranken scheint Donald Trump nicht zu kennen. Er weiß, wie er polarisieren kann und im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit bleibt.

Und es hat „Zoom“ gemacht

Eine ordentliche Portion Selbstliebe und eine dementsprechend inszenierte Selbstdarstellung begleiten den Präsidenten beinahe überall hin. Kein Wunder also, dass ihm früher oder später einmal ein Strich durch die Rechnung gemacht werden würde. Wo Twitter bei anderen Staatsoberhäuptern unqualifizierte Beiträge sofort entfernt, werden sie bei Donald Trump entsprechend gekennzeichnet. Verweise wie „Gewaltverherrlichung“, „Manipulierte Medien“ oder „Missachtung des Urheberrechts“ kennzeichnen mittlerweile einige seiner Aussagen. Wenngleich er damit nicht gerechnet hat, ist der Präsident vorbereitet und reagiert prompt. Trump versucht das Problem an seiner Wurzel zu packen und schlägt eine Einschränkung der Moderationsmöglichkeiten von sozialen Medien vor. Wie zu erwarten ist der Aufschrei der Medien groß; Meinungsfreiheit sieht anders aus.

Literatur und Logik

Es scheint eine Marotte zu sein, dass ehemalige Mitarbeiter des weißen Hauses, die dort während Donald Trumps Amtszeit gearbeitet haben, unter die Autoren gehen. Ein Buch, welches bereits vor seiner Veröffentlichung für Aufsehen gesorgt hat, war „Feuer und Zorn“, im Original „Fire and Fury“ von Michael Wolff. Mitunter eines der Bücher, dessen Veröffentlichung unbedingt verhindert werden sollte. Ein weiteres Enthüllungsbuch trägt den Titel „Größer als das Amt“ („A higher Loyalty“) und wurde vom ehemaligen FBI-Chef James Comey verfasst. Vor genau einer Woche ist ein weiteres Buch hinzugekommen und bereits auf Platz 1 der Amazon Charts gelandet. „The Room Where It Happened“ wurde von John Bolton, dem ehemaligen Sicherheitsberater des weißen Hauses verfasst und ist laut CNN „Eye-popping“ und dem Business Insider zufolge „Explosive“. Die Memoiren stehen ganz oben auf der Liste von Dingen, die Präsident Trump verbieten möchte.

Die Spannung steigt

Ein Präsident, der niemals damit gerechnet hat zu gewinnen. Ein Präsident, der dieses Jahr kein anderes Ergebnis als einen Sieg „akzeptieren wird“. Hinzu kommen eine Pandemie, Massendemonstrationen und die Forderungen von Gleichberechtigung und Polizeireformen. Die Vereinigten Staaten stehen Kopf und der Rest der Welt schaut gebannt zu, wie der 3. November immer näher rückt.

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